Stückarchiv mit integrierter AD

Im folgenden aufgelistet sind Tanz und Theaterproduktionen, die eine integrierte Audiodeskription enthalten. Integrierte Audiodeskription bedeutet, dass die Audiodeskription von Anfang an bei der Konzeption und auch in den Proben mitgedacht wird. Integrierte Audiodeskription ist hier ein selbstverständlicher Bestandteil des Theaterstückes, wird nicht separat als Option angeboten, sondern für alle im Publikum hörbar gemacht. Sowohl Audiobeschreiber*innen, als auch die Performer*innen selbst beschreiben sich und das Geschehen und wählen dabei verschiedene Art und Weisen wie. Dies setzt immer eine enge Zusammenarbeit mit blinden und sehbehinderten Feedbackgeber*innen voraus, die an der Hördramaturgie mitarbeiten und mit in den Prozess eingebunden werden.

Cosmic Bodies

Cosmic Bodies ist ein Tanzstück für Menschen mit- und ohne Sehbehinderungen und integrierter künstlerischer Audiobeschreibung, ist das dritte Stück aus „EXCESSIVE SHOWING you can only dismantle the master’s house with the monster’s tools!“ einer choreografischen Reihe kritischer queer-feministischer Perspektiven auf die „Konstruktionen von Weiblichkeit und monströser Körper“ im Kontext von Mythologie, Geschichte(n) und Popkultur. Wir verstärken Aspekte zugeschriebener Andersartigkeit und nutzen die Ambivalenz der Körper, verstärken sie und zeigen sie als politisch-subversive Kraft. Wir liefern utopisch-monströses Körper-Material mit dem Ziel, zusammen mit dem Publikum, über zukünftige Körper und ihre Beziehungen zu spekulieren. Wir bringen Körper von Grenzgänger\*innen, auf die Bühne, die bestehende Ordnungen irritieren und Grenzen von Geschlecht, Spezies und Normativität überschreiten. Verwandlungen, Verlaufsformen körperlicher Zustände und die Auflösung von Körperbildern zeigen wir als politische Bewegung. Aliens verkörpern das Bedrohliche - das absolut andere - das Fremde, Unverständliche, das Weibliche, Wildnis, Chaos und das Monströse! Ihre Körper bewachen die Grenzen des Möglichen und bedrohen jegliche Ordnung. Sie sind irdische Invasoren, existieren jedoch außerhalb menschlicher Normen, Hierarchien und Gesetzen. Sie sind transgressiv, sexuell deviant, exzessiv und anziehend. Sie werden kolonisiert, interniert, ins Exil geschickt und gejagt. Sie entziehen sich und kehren immer wieder. Sie leben in Schwellen- und Ausnahmezuständen. Sie sind komprimierte Energie und quicklebendig. Die Konstruktion der Alienkörper, die sich jeder Logik, Ethik und Ästhetik widersetzen, fasziniert Science Fiction Autor\*innen aus Pop- und Subkultur und Zuschauer\*innen jeher. Alienkörper repräsentieren gesellschaftliche Verhältnisse und menschliche Spekulationen über zukünftige Körper. Aliens entstehen durch, und erzählen von der Fragmentierung und Rekombination verschiedenster abgelehnter Körper und Elemente sozialer Strukturen, menschlicher Geschichte und Kultur.

Credits:

Artistic Director / Choreografie / Tanz Ursina Tossi Dramaturgie & künstlerische Audiodeskription Zwoisy Mears- Clarke Creative Production & Presse Stückliesel Tanz & Co-Choreografie Camilla Brogaard, Anand Dhanakoti, Damini Gairola, Cliff Huen Yeung, Girish Kumar Rachappa, Lisa Rykena Sound Johannes Miethke Costumes Nina Divitschek Szenography Raphaela Andrade Video Friederike Höppner Artistic Assistance Nona Siepmann Visuals Alexandra Polina Coproduction Kampnagel Hamburg & Tanzfaktur Köln Access-Beratung Nicole Meyer
gefördert durch:
HKF Berlin, Behörde für Kultur und Medien Hamburg, (Stadt Köln, LFDK NRW)

FUX

FUX ist ein Tanzstück für jüngere und für ältere Menschen mit- und ohne Sehbehinderungen. In Fux erinnern sich die Tänzer*innen an Tiere – vor Allem an liebevolle und elegante Füchse, aber auch an bunte, flatternde Vögel, an Superheldinnen-Insekten, die sich auf der Bühne verspeisen, an tanzende Schlangen und an sowas wie Gorillas, die sich bewegen zu heiliger Musik. Es gibt noch viel mehr in Fux. Zum Beispiel einen Eissturm mitten im Sommer, verlorene Körperteile, riesige Fuchsfiguren, lautes Lachen und leises Weinen und Tiere, die Sachen zurückgeben, die sie einfach so geschenkt bekommen haben im Leben. Die Bühne in Fux sieht aus wie ein Wald aus aufgehängten Fellbällen. Es könnten auch Planeten sein. Das ist aber eigentlich auch nicht wichtig. Fux von Ursina Tossi widmet sich Lebewesen, die wir bereits verloren haben oder noch verlieren werden. Es darf getrauert werden. Es wird gelacht werden. Wie wollen wir zusammen leben? fragt Fux. Mit FUX entwickelt die Choreografin Ursina Tossi ein Tanzstück für junges und generationsübergreifend für älteres Publikum, das die Zugänglichkeit für Menschen mit (Seh-)Behinderungen erstmals zum künstlerischen Werkzeug ihrer eigenen choreografischen Praxis macht. FUX ist inspiriert von George Saunders Buch »Fuchs 8«, das die Überlebensgeschichte eines Fuchses erzählt, der versucht mit menschlicher Zerstörungsnormalität klar zu kommen. FUX ist ein Nachruf auf all die Lebewesen, die wir bereits verloren haben und die wir noch verlieren werden. Es geht um die Klimakrisen und wie wir damit umgehen. Es darf getrauert werden. Es wird gelacht werden. Wie wollen wir zusammen leben? fragt Fux. Ursina Tossi versteht die Methoden des Barriereabbaus als künstlerische Mittel und setzt damit am Kern einer Neuausrichtung im inklusiven Tanz- und Theaterbereich an. Fux entstand in Zusammenarbeit mit Sophia Neises, die in FUX tanzt und berät und mit der Dramaturgiegruppe der BZBS - junge Menschen mit (Seh)Behinderungen. Die Künstlerin verbindet damit ihren politischen wie künstlerischen Anspruch, mit traditionellen Sehgewohnheiten zu brechen und diese durch neue, frische Anordnungen und Ästhetiken zu ersetzen.

Trailer:

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Premieren:

  • Kampnagel Hamburg 2.-4.12.2021 Tanzfaktur Köln 9.-11.12 2021 Dschungel Wien 22.+23.4. 2022

Credits:

Künstlerische Leitung, Choreografie & Tanz: Ursina Tossi Tanz: Amanda Romero Canepa, Sophia Neises, Girish Kumar. R, Cliff / Huen Yeung, Damini Gairola Bühne: Lea Kissing Kostüm: Nina Divitschek Kostüm Co-Konzeption: Ronja Lahr Sound: Johannes Miethke Assistenz & Social Media: Sina Rundel Dramaturgie: Uta Engel Dramaturgie Audiodeskription: Carolin Jüngst Danke an Judith Nerwela und das Dramaturgieteam junger Menschen mit Sehbehinderungen der BZBS Hamburg Access & Workshops: Dorothee de Place Video: Friederike Höppner Lichtdesign: Ricarda Schnoor Produktion & Presse Stückliesel

Gefördert durch:
Freie und Hansestadt Hamburg – Behörde für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Unterstützt durch Huckepack Umzüge. In Koproduktion mit: Kampnagel Hamburg/K3 und TanzFaktur Köln

Rose la Rose

In ROSE LA ROSE taucht das Choreograph\*innen-Duo Rykena/Jüngst zusammen mit den Performer\*innen Amelia Cavallo und Tian Rotteveel, der Audiobeschreiberin und Performerin Ursina Tossi und dem Musiker Konstantin Bessonov in die obskure und zugleich erotische Welt von Showkultur und Spektakel. Sie offenbaren deren subversive Potentiale und huldigen dem Dazwischen, der Zeit vor und nach der Enthüllung, vor und nach der Verführung, vor und nach dem Höhepunkt. Sie eröffnen Imaginationsräume, in denen klischeehafte Vorstellungen erotischer Körper hinterfragt und umgeschrieben werden. Durch den künstlerischen Umgang mit dem Mittel der Audiodeskription, das visuelle Inhalte sprachlich übersetzt, verschränken die sehenden und nicht-sehenden Performer\*innen im Stück visuelle und auditive Wahrnehmungsräume. Die Bild-und Hörflächen verbinden sich durch die Stimmen und Körper der Performer\*innen zu einem Gebilde verflochtener Erzählungen und Interpretationen hybrider Erotik.

Premieren:

  • Hamburg-Online-Premiere am 25.2.2021 auf Kampnagel Hamburg (Stream on demand bis 7.3.2021)
    München-Live-Premiere am 24.7.2021 im HochX München (weitere Aufführungen 25.-26.7.2021)
  • Hamburg-Online-Premiere am 25.2.2021 auf Kampnagel Hamburg (Stream on demand bis 7.3.2021)
    München-Live-Premiere am 24.7.2021 im HochX München (weitere Aufführungen 25.-26.7.2021)

Credits:

Künstlerische Leitung, Choreografie, Performance: Carolin Jüngst, Lisa Rykena / Co-Choreografie, Performance: Amelia Lander-Cavallo (via Video), Tian Rotteveel / Künstlerische Audiodeskription, Performance: Ursina Tossi / Dramaturgie: Matthias Quabbe / Musik & Sounddesign: Konstantin Bessonov / Bühne: Lea Kissing | Kostüme: Hanna Scherwinski | Licht: Ricarda Schnoor & Hannes Gambeck / Video-Stream Hamburg (Umsetzung & Schnitt): Martin Prinoth / Beratung Audiodeskription: Nicole Meyer, Torsten Wolfsdorff, Fabienne Portefé / Access Work: Al Lander-Cavallo (London) und Laura Manz (München) / Creative Producing, PR & Vermittlung (Hamburg): STÜCKLIESEL / Produktionsassistenz: Sina Rundel / Touring Distribution: Carolina Brinkmann (LEAD Productions) / PR & Vermittlung (München): Rat & Tat Kulturbüro (München) / PR Fotografie: Jonas Fischer / Szenische Fotografie: Vera Drebusch & Jean-Marc Turmes / Video-Dokumentation und Trailer München: Josef Mayerhofer
Koproduktion: Kampnagel Hamburg & HochX München

Förderer:
Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Kulturreferat München, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claussen-Simon-Stiftung, Europe Beyond Access/Program Creative Europe of the European Union.
Unterstützt durch Huckepack Umzüge.

Stückarchiv mit AD

Für diese aufgelisteten Stücke wird eine Audiodeskription angeboten. Hier wurde die Audiodeskription nach der Produktionsphase des Theaterstückes und auf Basis der Videodokumentation angefertigt. Die Audiobeschreiber*innen fertigen ein Skript in Zusammenarbeit mit blinden und sehbehinderten Expert*innen und Feedbackgeber*innen an. Bei weiteren Aufführungen des Theaterstückes, kann nun dieser wichtige Service den Theaterinstitutionen/ Aufführungsorten vorgeschlagen werden. Diese AD kann live und laut für alle hörbar gesprochen werden, oder über Kopfhörer dem Publikum zugänglich gemacht werden.

Revenants

Klimakrise, Pandemie, die Bedrohung von Rechts, die Spaltung der Gesellschaft und die Zerstörung unserer materiellen Lebensbedingungen - all das, was bisher hauptsächlich im Globalen Süden oder in der Vergangenheit verortet wurde, findet plötzlich hier – bei uns statt. Wir bewegen uns auf schwankenden Böden, die Zeit gerät aus den Fugen. Was virtuell war, wird virulent, was Erzählung war, wird Realität. Wie steht es mit der Verantwortung für das, was geschieht und geschah? Es gibt keine lineare Geschichte mehr, es gibt nur unzählige Geschichten oder keine. Wir sind umgeben von Widergänger*innen und Unsichtbaren, Vergessenen, Untoten und Antiheld*innen, die in keiner Chronik auftauchen, denn die Geschichte erzählen die Sieger*innen. In REVENANTS widmet sich die Hamburger Choreografin Ursina Tossi den Gespenstern der Geschichte(n), die eine Politik der Emanzipation und Kritik beflügeln. Sie kommen aus der Zukunft, um die Vergangenheit zu ändern. Sechs Tänzerinnen wecken die Gespenster aus Geschichte(n) und (Pop)Kultur. Sie finden neue feministische Erzählungen für deren Konflikte mit dem Patriarchat und den kapitalistischen Macht-Verhältnissen und suchen nach Formen der Rückkehr vergessener Ereignisse im poetisch gruseligen Sinn eines Fluchs, den sie kritisch, aktuell, elektrisierend, schauerlich aber auch erotisch-humorvoll vertanzen. REVENANTS reflektiert den Prozess des Archivierens als körperlichen-, lebendigen Erinnerungsprozess, der sich mal wie ein Traum, mal wie ein Trip anfühlt. Die Bühne wird zum Hades, zur mise en scene eines SciFi, zur pulsierenden Gebärmutter und zur Raumkapsel.

Trailer:

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Credits:

REVENANTS ist eine Produktion von Ursina Tossi in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und TanzFaktur Köln. In Kooperation mit Ballhaus Ost Berlin und MARKK Hamburg. Mit freundlicher Unterstützung durch K3 - Zentrum für Choreographie Hamburg. Dank an: Lichthof Theater Hamburg

Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Gefördert durch: Freie und Hansestadt Hamburg - Behörde für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Stadt Köln und Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Mit freundlicher Unterstützung durch: Huckepack Umzüge.

She Legend

In ihrer Tanzproduktion SHE LEGEND begibt sich das Choreograph\*innen-Duo Rykena/Jüngst auf die Suche nach den queeren Potenzialen der Comic-Welt, ihren Superheld\*innen und ihren choreographischen Übersetzungen auf die Bühne. Inspiriert durch die Bildgewalt, die abstrakten und bizarren Ausdrucksformen des Comics, verwandeln sich Lisa Rykena und Carolin Jüngst in futuristische, cyborgartige Gestaltenwandler\*innen und werden zu Illustrationen ihres eigenen Pathos. Sie zeichnen mit ihren Körpern groteske Comic-Figuren, dilettantische Antiheld\*innen, größenwahnsinnige Charaktere und komplizenhafte Held\*innen. Mit überzeichneter Gestik und expressiver Mimik bewegen sie sich durch imaginäre Landschaften von Mythen, Legenden und apokalyptischen Geräuschkulissen. Sie überschreiben heroische Erzählungen, erfinden Superkräfte und besingen die eigenen Metamorphosen. Sie befragen ihre eigene Held\*innenhaftigkeit und verkörpern nichtkonforme Figuren im Kampf gegen die dominanten Narrative stereotyper Einzelhelden.

Premieren:

  • Hamburg-Premiere am 4.12.2019 auf Kampnagel Hamburg (weitere Aufführungen 5.-7.12.2019)
  • München-Premiere am 16.7.2020 im HochX München (weitere Aufführungen 17.-18.7.2020)

Gastspiele:

  • Outnow Festival Bremen (online) 21.-25.5.2021 Stream on demand
  • Hauptsache Frei Festival Hamburg 25.8.2021 in der Wiese Hamburg
  • brut Wien/imagetanz Festival 4.+5.3.2022 am brut Wien / gefördert durch die Gastspielförderung des DFDK Hamburg
  • Tanzplattform HAU/Hebbel-am-Ufer 16.-18.3.2022 am HAU3 Berlin

Credits:

Künstlerische Leitung, Choreografie & Performance: Carolin Jüngst, Lisa Rykena / Chor (aufgrund von Covid-19 nur in der Hamburg-Version): Klub Konsonanz (Ltg. Uschi Krosch) / Dramaturgie: Helen Schröder / Bühne: Lea Kissing / Musik & Sounddesign: Konstantin Bessonov / Kostüme: Hanna Scherwinski / Lichtdesign: Ricarda Schnoor & Joanna Ossilinska / Produktion, Kommunikation & Presse Hamburg: STÜCKLIESEL / Presse München: Katharina Wolfrum, Martina Missel (Rat & Tat Kulturbüro) / Touring, Distribution: Carolina Brinkmann (LEAD Productions) / PR-Fotografie: Jonas Fischer / Szenische Fotografie: Daniel Dömölky / Video-Dokumentation: Martin Prinoth / Audiodeskription: Ursina Tossi

Comic-Heft: Larissa Bertonasco, marialuisa, Jul Gordon (SPRING Magazin) & Beate Pietrek, Philip Schultz (Raum für Illustration/räuberpresse)

Koproduktion: Kampnagel Hamburg & HochX München

Förderer: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Kulturreferat München, Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien,Hamburgische Kulturstiftung.
Unterstützt durch Huckepack Umzüge.

Witches

Medienarchiv